Der Teigfladen aus Weizenmehl, Wasser und etwas Salz gehört in der Türkei fast schon zu den Grundnahrungsmitteln. Yufka wird in den türkischen Läden häufig auch als Blätterteig ausgewiesen. Es gibt allerdings einen deutlichen Unterschied. Bei dem uns bekannten Blätterteig wird im Gegensatz zum Yufka Butter mit eingearbeitet. Durch mehrmaliges falten und immer wieder einfügen von Butter entsteht eine Teigplatte mit 256 sehr dünnen Lagen Teig und Butter. Diese Butter bewirkt beim backen das blättrige aufgehen des Teigs. Bei dem Yufka Teig entfällt diese Butterbeigabe und er blättert daher nicht so auf, sondern bildet eher eine etwas festere Hülle um seine Füllungen. Man kann es in etwa mit Frühlingsrollen, oder Tortillas vergleichen.
Vor ein paar Tagen war ich mal wieder in einem grossen türkischen Supermarkt. dort bin ich natürlich auch über diverse Yufka Angebote gestolpert und habe mal etwas mitgenommen.
Beim auspacken lagen 3 riesengrosse runde Fladen vor mir. Diese waren trocken und leicht brüchig. Daher habe ich sie mit Olivenoel eingepinselt und zusammengeschlagen. Das habe ich mehrmals wiederholt, bis ich 6 Lagen und eine rechteckige Teigplatte vor mir hatte.
In Anlehnung an eine Spinatrolle habe ich die Platte mit einer Frischkäsecreme bestrichen und mit Rauke und Rinderschinken belegt. Aufgerollt und Rollen abgeschnitten, so dass sich kleine Schnecken ergaben. Mit den beiden übrigen Fladen bin ich genauso verfahren, habe sie aber verschieden gefüllt. Einmal mit Guacamole, gegrillter Paprika und Ziegenkäse und die letzte wieder mit Frischkäsecreme, Rauke und Ziegenkäse.
Die Schnecken habe ich dann im Backofen für ca. 20 Minuten gebacken. Da sie mir danach etwas blass aussahen, habe ich sie noch kurz in der Pfanne ringsum gebräunt.
Es hat uns sehr gut geschmeckt. Aussen sehr knusprig und innen schön fluffig.
Aber der Yufka ist trotz Olivenoel nicht so aufgegangen wie unser Blätterteig. Deshalb habe ich mal nach Yufka-Rezepten geschaut und bin auf eine interessante Zubereitung von Sigare Böregi (Zigarren Börek) gestossen.
Diese gerollten Zigarren werden aus Yufka-Dreiecken hergestellt, also habe ich meine 2. Packung Yufka Teig in Dreiecke zugeschnitten.
Um die Teigplatten geschmeidig zu machen, wurden sie in dem Rezept durch eine Eier-Milch mit Backpulver gezogen. Danach beliebig füllen und aufrollen. Da sie nun auch aussen noch feucht sind, wurden sie im Rezept in Paniermehl gerollt und anschliessend gebacken.
Auch sie habe ich nach dem Aufenthalt im Backofen noch einmal kurz durch die Pfanne gezogen.
So ist ein sehr schöner Snack, als Fingerfood zu einem Gläschen Wein entstanden. An Stelle des Paniermehls kann ich mir auch sehr gut eine Panade aus Sesam oder Kräutern vorstellen.
Die Sigare Böregi haben so eine herrlich knusprige Hülle und im Inneren einen saftigen Kern.
Gruss Jürgen
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